49456 - Die Auferstehung des Frühlings
Ν. Lygeros
Übersetzung aus dem griechischen Text von Alexandra Savvidou
Paulus: Ich hatte dem Frühling noch nie so viel Bedeutung beigemessen, weil ich noch nie eine Pandemie erlebt gehabt hatte, und ich hätte auch nie gedacht, dass wir auf diese Weise eingesperrt sein würden. Aber Sotiris stellte sich vor, dass ich die Einzigartigkeit dieser Jahreszeit erleben würde. Ich hatte wegen Vivaldi auf sie geachtet aber nicht in der Wirklichkeit oder aus Erfahrung. Nun, da ich weiß, dass Tausende von Menschen an der Pandemie gestorben sind und diesen Frühling nicht mehr sehen werden, werde ich auf das kleinste Blatt achten, welches darum kämpft, die Essenz dieser Jahreszeit zu erleben.
Sotiris hat Recht, wir messen den Gaben der Natur keine Bedeutung bei, weil wir sie für die Normalität erachten.
Ich stelle mir das Frühjahr von 1350 vor, wie er die ersten Blumen beobachtet hat und auf das erste Grün der kahlen Bäume gewartet hat, welches das Weiß des Winters besiegt hat.
Jetzt sehe ich auch seine Freude, die er diskret teilen wollte, weil er gewusst hat, wie wertvoll sie ist. Er hatte die Auferstehung der Kerzen der Natur erlebt und wollte nach so vielen Jahrhunderten mir meine eigene Kerze anzünden.
Zeit.. Und jetzt da ich an ihn denke, dass er die Transzendenz des Lebens lebt, fühle ich auch seine Seele neben mir. Diese Seele, die aus dem vierzehnten Jahrhundert in dem Wesen Christi zurückgekehrt ist, um mir zu sagen, wie großartig dieser Kampf der Menschheit dank der Details der Natur ist, dank der ersten Blütenblätter, die auf den Farben wandeln, dank der ersten Blätter die sie geschrieben haben. Die Geschichte, mit der wir leben mit ihrer Art – weil sie nichts anderes gehabt haben.